Sailing Grand Slam Erste Schritte hin zu einer seglerfreundlicheren Serie
Segler*innen mögen keine Bürokratie, keine unnötigen Formalitäten und keine aufwändige Verwaltung. Deshalb geht der Sailing Grand Slam den Weg hin zu einem systematisch seglerfreundlicheren Ansatz.
Von links nach rechts: Dirk Ramhorst, Simon Keijzer, Fred Hagedorn, Ferran Muniesa and Ed Russo Foto: Julia Castro
Der Sailing Grand Slam (SGS) vereint im Jahr 2025 fünf bedeutende internationale Regatten in einer gemeinsamen Serie. Das erste Event der SGS-Saison findet bereits diese Woche in Palma de Mallorca statt – mit über 1.000 Athletinnen und Athleten, die in allen zehn olympischen Bootsklassen beim 54. Trofeo Princesa Sofía Mallorca by FERGUS Hotels an den Start gehen.
Neben einer intensiven Wettkampfwoche auf dem Wasser bot Palma auch eine wertvolle Gelegenheit, Vertreterinnen und Vertreter der fünf Regatten zusammenzubringen und die Zusammenarbeit der einzelnen Veranstaltungen weiter voranzutreiben. Ferrán Muniesa, Direktor des Club Nàutic Arenal und einer der Organisatoren der Trofeo Princesa Sofía, erklärte: „Wir arbeiten an vielen Dingen, um diese internationale Regattaserie für olympische Segler aufzubauen, und dieses Jahr liegt unser Fokus auf einem vereinfachten Meldeprozess.“
Der Sailing Grand Slam lockt die Aktiven der olympischen Klassen nach Kiel, wie die ILCA7. Foto: Sascha Klahn
Weniger Papierkram
„Der Plan ist, dass sich die Segler nur einmal – zum Beispiel hier in Palma – registrieren müssen, und viele Formalitäten dann für den Rest der Saison erledigt sind. Die Materialkontrolle soll unkompliziert ablaufen – die in Palma vergebenen Vermessungsaufkleber werden beispielsweise auch in Hyères und bei weiteren SGS-Veranstaltungen gültig bleiben.“
Das nächste Event findet in wenigen Wochen bei der Semaine Olympique Française in Hyères im Süden Frankreichs statt. Regattaleiter Ed Russo sagte: „In der Vergangenheit war jede Regatta ein Einzelereignis mit eigenen Segelanweisungen, eigenen Ausschreibungen und so weiter. Wir arbeiten daran, einheitliche Dokumente zu entwickeln, mit denen Segler*innen und Coaches vertraut werden können – damit sie sich auf das konzentrieren können, wofür sie eigentlich hier sind: den Wettkampf auf dem Wasser.“
Spannende Wettfahrten sind bei den 49er garantiert. Foto: Christian Beeck
Mehr Kontinuität
Die dritte Regatta der Saison ist die Kieler Woche Ende Juni im Norden Deutschlands. Dirk Ramhorst, Organisationsleiter der Kieler-Woche-Regatta, ist überzeugt, dass die Bündelung der Events zu mehr Sinnhaftigkeit über die gesamte Saison führt: „Bisher fehlt es der Saison an Kontinuität, und wir machen jetzt die ersten Schritte in Richtung mehr Zusammenhalt. Dadurch können wir ein Ranglistensystem für die Segler*innen entwickeln und beginnen, die Geschichten der Athlet*innen zu erzählen – und der Öffentlichkeit den Sport auf eine viel greifbarere und spannendere Weise näherbringen.“
Von SailGP lernen
Der Spanier Florian Trittel weiß, wie wichtig eine konsistente Kommunikation ist. Letztes Jahr war Trittel Teil des siegreichen spanischen Teams der globalen Grand-Prix-Serie SailGP und holte wenige Wochen später gemeinsam mit Diego Botin Olympiagold bei den Wettbewerben in Marseille im 49er. „Diego und ich segeln dieses Jahr wieder in der SailGP-Serie, mit 13 Events innerhalb eines Jahres – da bleibt die Geschichte lebendig. Es ist großartig zu sehen, dass nun auch der olympische Bereich durch den Sailing Grand Slam profitiert. Wir haben gesehen, was Konsistenz in der SailGP bewirkt – und genau das braucht es auch im olympischen Sport. Der Start des SGS ist ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“
Mit dem Fokus auf Los Angeles 2028 als Höhepunkt des aktuellen olympischen Zyklus findet das vierte SGS-Event im Juli statt: die Long Beach Olympic Classes Regatta. Organisator Fred Hagedorn reiste extra aus den USA nach Palma, um am SGS-Treffen teilzunehmen. „Als Veranstaltergemeinschaft investieren wir stark in Social Media. Wir arbeiten an Storylines für jede einzelne Regatta und an solchen, die sich über alle fünf Events hinwegziehen – damit die Athlet*innen deren Wert erkennen. Mit der Zeit werden sie sehen, wie ihre Reichweite auf Social Media wächst und das Interesse der Öffentlichkeit zunimmt – weil konsistente Geschichten erzählt werden, die sich von Event zu Event weiterentwickeln.“
Erstmals auf dem Kieler Ostufer zuhause: Die iQFoils mit rasanten Wettfahrten. Foto: Sascha Klahn
Größere Reichweite = Mehr Sponsoren
Das letzte Event der Saison ist die Dutch Water Week im September. Kommunikationsleiter Simon Keijzer sieht in der steigenden Sichtbarkeit der Segler*innen ein enormes kommerzielles Potenzial: „Wir müssen erreichen, dass die Community die Athlet*innen aktiv verfolgt – dann steigt auch der Wert. Aktuell haben weniger als fünf Segler im olympischen Bereich über 200.000 Follower in den sozialen Medien. Das muss sich ändern – wir brauchen mindestens 40 bis 50 Segler mit dieser Reichweite. Mehr Follower führen zu mehr Sponsoren und stärken die Professionalität der Athlet*innen auf dem Markt.“
„Für die Dutch Water Week in diesem Jahr überlegen wir, das Format als Einladungsevent zu gestalten – die Details stehen noch nicht fest, mehr Informationen folgen“, sagte Keijzer. Für den Moment räumt Muniesa ein, dass die Segler in ihrem Alltag zunächst noch wenig von den Neuerungen bemerken werden. Doch der SGS verfolgt langfristig das Ziel, die Karrierewege von Olympiasegler*innen nachhaltig zu verbessern.
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