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Ehepaar Winkel geht in Gelb ins Medaillenrennen

Finalslots im olympischen Kieler Woche-Teil verteilt

Führungswechsel in der neuen olympischen Mixed-Klasse 470er mit deutschem Spitzentrio vor dem Finale: Ehepaar Winkel übernimmt am Sonnabend (25. Juni) Gelbes Trikot der Kieler Woche vor Wanser/Autenrieth und Diesch/Markfort. Ebenfalls als Spitzenreiter ziehen Sophie Steinlein und Thomas Plößel ins Medaillenrennen der 49erFX am Sonntag ein. Ganz vorne blieben auch die iQ-Foilerin Lena Erdil und Sebastian Kördel (beide NRV Hamburg), allerdings mangels Wind ohne weitere Wettfahrten am vorletzten Regattatag.

Zeit für Mitsommer-Erlebnisse zum Start in das letzte Wochenende der Kieler Woche: Während die schwedischen Aktiven der Jollenklassen am Freitagabend ein Midsommar-Fest auf dem Campingplatz improvisierten, genossen die Yachtsegler beim Silbernen Band eine lauschige Nacht auf ihrem Kurs um die dänische Inselwelt. Beschaulich geriet auch der Start am Sonnabendmorgen. Eine dünne Wolkendecke verhinderte den Aufbau der Thermik, die Startversuche mussten verschoben werden. Im Tagesverlauf blieb es bei einem schwachen Wind, so dass die Foilklassen (Nacra 17 und iQ Frauen und Männer) abgesagt wurden. Die anderen Klassen schafften zumindest ein kleines Programm. In den Medal Races der acht olympischen Disziplinen zur Kieler Woche am Sonntag segeln Crews aus Australien, Finnland, Großbritannien, Italien und Deutschland (viermal) in Gelb.

Das Ehepaar Malte und Anastasiya Winkel (GER 13) übernahm mit zwei Tagessiegen die Gesamtführung der 470er. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche

Malte und Anastasiya Winkel aus Kiel hatten am Sonnabend auf der Kieler Woche bei den 470ern einen Traumtag. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche

Das gelbe Leibchen der 470er-Spitzenreiter müssen Luise Wanser und Philipp Autenrieth fürs Finale abgeben. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche


470er


Mit dem Wechsel von den Geschlechter-getrennten Olympiadisziplinen hin zur 470er-Mixed-Klasse haben die deutschen Crews gehörig Rückenwind bekommen. In den neuen Konstellationen punkten die erfahrenen Aktiven eindrucksvoll. In das Medal Race am Sonntag geht der DSV-Kader mit einem Trio auf den ersten drei Plätzen. Das Ehepaar Malte und Anastasiya Winkel (Kiel) führt vor Luise Wanser/Philipp Autenrieth (Hamburg/Augsburg) und der ganz frisch formierten Crew Simon Diesch/Anna Markfort (Bodensee/Berlin). Strahlend kam Anastasiya Winkel nach zwei Siegen vom Wasser. „Unser Tag heute“, freute sie sich. „Wir haben einfach gut zusammengearbeitet. Malte hat gute Starts gefahren, ich habe den Druck richtig gesehen. Und als wir vorn waren, haben wir es sauber verteidigt.“



49erFX


Nach langem Warten an Land kam das Signal zum Auslaufen etwas überraschend für Thomas Plößel (Hamburg). Nur im Laufschritt schaffte es der Interims-Vorschoter von Sophie Steinlein zum Boot, das die Steuerfrau schon aufgeriggt hatte. Deutlich hinter der Flotte verließ die Crew den Hafen. Im Rennen drehten sie den Spieß aber um und fuhren zum Sieg. Dem ließen sie zwar nur einen 14. Platz folgen, gehen damit aber trotzdem als souverän Führende in das Entscheidungsrennen vor Vilma Bobeck/Rebecca Netzler (Schweden) und Aleksandra Melzacka/Sandra Jankowiak (Polen).



49er


Der Weg zurück in die internationale Spitze ist mühsam, geht aber voran für Tim Fischer und Fabian Graf. Die Kieler Mannschaft, die zuletzt wegen des Studiums von Steuermann Fischer pausierte, hat Schritt für Schritt wieder den Anschluss hergestellt. Am Sonnabend mussten sie dafür im schwachen Wind aber kämpfen. In der ersten Tageswettfahrt schafften sie erst in der letzten Runde den Anschluss an die Top-Ten, in der zweiten brachten sie sich schon auf der Startkreuz in Stellung, um den ag mit einem 5. Platz zu beenden. Ein wichtiger Erfolg, denn damit schafften es die beiden als Gesamt-Neunte noch in das Medal Race am Sonntag.

„Wir haben uns heute ganz gut angestellt, hatten im ersten Rennen ein bisschen Pech mit den Drehern und wurden an der Luvtonne blöd unterwendet. Das hat uns einiges gekostet. Aber in der zweiten Wettfahrt sind wir vernünftig am Start rausgekommen und haben es gut ins Ziel gebracht“, sagte Vorschoter Graf. Mit Blick auf die engen Punktabstände unter den Top-Ten erwartet Steuermann Fischer einen harten Kampf um die Top-Platzierungen: „Das wird eine Schlacht. Wir fahren voll auf Angriff!“

Mit großer Gelassenheit können die Briten James Peters/Fynn Sterritt das Medal Race auf sich zukommen lassen. Nach zwei Jahren Pause sind sie gerade erst auf die Regattabahn zurückgekehrt und liegen nun in Führung: „Ich hatte eine Knieverletzung, und wir haben die Zeit genutzt, um zu arbeiten. Jetzt haben wir die Spiele 2024 im Blick“, so Sterritt. „Die Bedingungen auf dem Kurs unter Land waren schwierig heute, aber fair. Wir mögen die Kieler Woche. Es ist ein toller Mix zwischen Segeln und Party.“ Ins Finale gehen die Briten vor den Dänen Frederik Rask/Jakob Precht Jensen und den Neuseeländern Isaac McHardie/William McKenzie ins Rennen.


Weiter in Gelb segeln Sophie Steinlein und Thomas Plößel auch im Medal Race der 49erFX. Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche


Ilca 6


Eine ganz neue Erfahrung macht die Australierin Mara Stransky, die im Gelben Trikot ins Medal Race geht: „Das ist aufregend, das hatte ich noch nicht. Toll auch, dass meine Teamkameradinnen es auch ins Finale geschafft haben“, so die Olympia-14. von Tokio. Nach Top-Resultaten in den ersten sechs Wettfahrten musste sie im Sonnabend mit einem 21. Platz aber einen Dämpfer hinnehmen. „Ich bin links gestartet, doch das Rennen lief über rechts. Aber davor hatte ich eine tolle Woche. Natürlich komme ich her, um zu gewinnen, aber ich hatte nicht erwartet, dass es so gut klappen würde.“ Vielleicht liegt es auch am überraschend warmen Wetter in Kiel. „Als ich das vorige Mal hier war, war es kalt und regnerisch. Ich genieße diese Atmosphäre.“ Vor dem entscheidenden Finale hat sie einen komfortablen Vorsprung vor Mirthe Akkerman (Niederlande) und Monika Mikkola (Finnland). Julia Büsselberg aus Berlin fiel auf den siebten Platz zurück.



Ilca 7


Frühstart-Festival bei den Ilca 7: 21 Segelnummern notierte die Wettfahrtleitung beim Start unter verschärften Bedingungen (black flagg) zum einzigen Rennen des Tages und setzte die Athleten entsprechend auf die Liste der Disqualifizierten. Es traf auch die Top-Platzierten. Besonders ärgerlich für Nik Willim: Der Schleswiger segelte als vermeintlicher Sieger über die Linie und bekam dort die böse Überraschung präsentiert: „Super ärgerlich. Mit dem Sieg hätte ich 14 Punkte weniger auf dem Konto und könnte um den Sieg mitfahren.“ So ist es aktuell Rang fünf und nur noch eine sehr theoretische Chance auf einen Medaillenrang.

„Abhaken! Das Medal Race nehme ich gern mit, das ist immer geil und bringt unglaublich Erfahrung.“ Trotz eines starken ersten Tages betrachtete Willim sein Resultat kritisch: „Am Freitag habe ich mich etwas durchgehungert. Ich hatte aber auch Probleme mit dem Material. Der Rumpf zieht Wasser, deshalb bin ich heute mit einem geliehenen Boot gesegelt.“ Ins Medal Race geht der Finne Valtteri Uusitalo als Führender vor Wannes van Laer (Belgien) und seinem Landsmann Kaarle Tapper (Finnland).


11. ACO Musto Skiff-Weltmeisterschaft


Der Brite Rick Peacock, bei den bisherigen zehn Weltmeisterschaften der Klasse dreimal auf dem vierten Rang, hat vor Kiel seine WM-Führung verteidigt. Im strammen Wind am Freitag setzte er sich an die Spitze, am Sonnabend wehrte er den Angriff des Südafrikaners Andy Tarboton ab. Der Punktabstand vor dem Finaltag wurde allerdings geringer. Doch mit einem Medaillengewinn kann Peacock diesmal rechnen. Das Trio mit ihm, Tarboton und Peter Greenhalgh (Großbritannien) hat sich deutlich vom Rest des Feldes abgesetzt.

„Der Schlüssel zum Erfolg war heute, am Start das Pin-End zu gewinnen. Das habe ich im ersten Rennen geschafft. Leider habe ich dann eine Gelbe Flagge kassiert. Es war schwierig in dem leichten Wind, schnell zu segeln, und die Strömung an der Luvtonne hat es nicht einfach gemacht, die Anlegelinie zu treffen“, berichtete Peacock. Seine Landsmann Peter Greenhalgh machte die Strapazen des Tages deutlich: „Ein langer Tag von sechseinhalb Stunden auf dem Wasser. Ich musste dreieinhalb Liter trinken. Die beiden Leichtwindrennen waren gut für mich. Ich freue mich auf den Finaltag.“



420er


Die Nachwuchs-Crews im 420er kosteten den späten Start in den Tag aus und segelten bis in die späten Abendstunden. Nach zwei Rennen in der Goldflotte übernahmen Leonhard von Holtum/Josh Berktold (Essen) die Führung vor Severin Gericke/Xaver Schwarz (München) und Johann Emmer/Jannis Liebig (Berlin).

 

J/24 und J/70


Die Kulisse war bereitet für die Kielboot-Klassen auf Bahn Foxtrott, der Wind war allerdings mau. Während die Großboote der Windjammer-Parade im Fahrwasser vorbeizogen, mühten sich die J-Klassen über den Kurs. Der Wind zur Kieler Woche mag zwar wechseln, die Spitzencrews bleiben indes vorn. Der Ire Cillian Dickson erwischte am Sonnabend zwar „nicht den besten Tag“, bleibt aber an der Spitze. „Es waren schwierige Bedingungen. Morgen konzentrieren wir uns ganz auf uns und hoffen, den Sieg einzufahren. Wir sind das erste Mal in Kiel, freuen uns gegen die Deutschen und die Schweden zu segeln. Die Kieler Woche ist im Kalender der J/24 ein wichtiges Event“, so der Steuermann, der vor den beiden ausstehenden Wettfahrten vor Stefan Karsunke und Jan Kähler (beide Hamburg) führt.

In der J/70 wird der Sonntag zu einem deutsch-dänischen Duell. Durch einen Patzer in der letzten Tageswettfahrt ließ Carsten Kemmling (Hamburg) die Dänen von Bo Bøje Pedersen noch mal herankommen. Auf Rang drei arbeitete sich der Olympia-Achte im Tornado von 2008, Florian Spalteholz (Hamburg) vor.



Silbernes Band


Die spontan aufgestellte Majstång fiel zwar etwas spärlich aus, aber der abendlichen Feierstimmung am Freitag auf dem Campingplatz tat es keinen Abbruch, als sich die schwedischen Segler zusammenfanden und Hand in Hand um den kleinen Baum tanzten. Zeitgleich kämpften die Seesegler auf dem Stollergrund mit der Flaute. Pünktlich zum Start hatte die Brise den Tagesdienst eingestellt: Die Yachten dümpelten auf einem silbrig schimmernden Tuch.

Um überhaupt einen regulären Start zu realisieren, wartete die Wettfahrtleiter-Crew eine halbe Stunde, fand dann ein Windfeld für 20 Minuten, in dem sie die 22 Teams auf den Kurs schickten. Bis zur ersten Bahnmarke hielt der Hauch, dann brach er wieder in sich zusammen. Doch irgendwann schob es die Flotte in Richtung Dänemark. In der sternenklaren und warmen Nacht ging es in gemächlichem Schritten Richtung Großer Belt an Langeland vorbei. „Es hat sich ausgezahlt, den Kurs gegen den Uhrzeiger“, so Wettfahrtleiter Ralf Paulsen.

Am Sonnabendmorgen hatte sich die Wettfahrtleitung am östlichen Eingang des Svendborg Sund an der Insel Thurø aufgebaut. Die großen Yachten ließ sie passieren, so dass die den kompletten Kurs über 116 Seemeilen absegelten. Die Gruppe der kleinen Schiffe nahm das Team um Ralf Paulsen an der Bahnmarke, und damit nach rund der Hälfte des Kurses, ins Ziel. Die Resultate werden aber erst am Sonntagmorgen feststehen.

Die J/70-Crew um Steuermann Carsten Kemmling aus Hamburg verteidigte zwar die Gesamtführung, aber der Vorsprung schmolz. Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche

Der Däne Bo Bøje Pedersen (links) wechselt das Trikot am Schlusstag der J/70 von violett auf blau (Zweiter). Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche

Start der "X-Day" von Walter Watermann zum Silbernen Band der Seesegler am Freitagabend. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche 


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